Im Elektor Heft 2016/Januar/Februar ist nun unser aktuelles Projekt Jinx!-Matrixplayer erschienen. Ein TPM2-Player, der auf sehr spartanische (Hardware) Weise ermöglicht, eine live am PC erstellte Choreografie auf verschiedenen LED-Panels, Stripes oder eigenen Kreationen abzuspielen. In Kombination mit dem Matrix-Player kann man mit einem Billigst-Tablet, wir haben das TrekStor SurfTab® wintron 7.0 dafür getestet (Reichelt Elektronik für unglaubliche 50 Euro), benutzen und es funktioniert!!! Windows 10 kann man möglicherweise als Quantensprung bezeichnen, zumindest im unteren Low-cost-Bereich. Wer hätte vor einem Jahr vermutet, dass man noch in 2015 für einen Fuffi (das ist echt irre) einen kompletten Win10-PC (ich nenne das Tablet jetzt einfach mal so – weil es ja Tatsache so ist) erhält, der völlig einfach auch Jinx! installiert und ausführt, wunschgemäß alles ausgibt, was auch von einem PC erwartet wird. Das ist für mich persönlich der Technik-Hammer des Jahres 2015.
Leider kein Licht ohne Schatten. Warum in aller Welt sich die Entwickler dieser Tablets nicht durchringen konnten, mehr als eine USB-Schnittstelle zu integrieren, besser gesagt, warum man an USB-Schnittstellen sparen musste, ist nicht nachvollziehbar. Mehr noch, genau dieser Umstand wird das Einsatzgebiet dieser kleinen Kampfzwerge enorm begrenzen. Offenbar schlägt die Hardwareoptimierung an dieser Stelle irre Kapriolen – für etwa 6-8 Dollarcent Sparpotential hat man den allermeisten Win 10 Tablets eine zweite USB-Buchse versagt. Folge ist, dass man die Revolution in Embedded-Anwendungen vollkommen versemmelt hat. Ich brauche die USB-Buchse als Ladebuchse bzw. als permanente Stromversorgung. Nehme ich die USB-Buchse als Ladebuchse bzw. als permanente Stromversorgung, dann geht kein USB mehr. Nehme ich USB als USB, dann läuft alles auf Akku – aber eben nicht ewig – eher nur kurz.
Sicher kann man Umschaltemöglichkeiten nutzen, nichts ist bisher etabliert oder gängig. Keine funktionierenden Adapter in Sicht. Alles nur Bastelkrams und halbgewalkter Murks. Das schöne Gehäuse aufbrechen oder anbohren will auch niemand.
Mein Fazit: dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz – bei solidem high-tech Material besonders ärgerlich…
Was wäre wenn? …man mitgedacht hätte: Ein Raspberry kostet komplett nackig um 30 Euro, das Touchdisplay nochmals etwa 70 Euro. Dazu kommen Netzteil und Gehäuse. Betriebssystem gibts gratis. Win10 ist aber eher ein Spaß für den Raspi, als eine funktionale Oberfläche. Mit dem Tablett habe ich eine rundum fertige Lösung. Microkontroller mit USB sind super ansteuerbar. Der Raspi wäre für mich ab sofort nur, weit abgeschlagen, die Nummer Zwei. Schade eigentlich.